Enterprise Collaboration ist das, was ich schon seit Jahren tue. Working Out Loud begeistert mich sehr. Und FinTechs in Frankfurt interessieren mich, weil ich in einer Bank arbeite, in Frankfurt wohne, und in der hiesigen Tech-Szene schon Vorträge bei Barcamps und Webmontagen halten durfte. Hier wird ausschließlich meine private Meinung veröffentlicht! Kommentare, Feedback und Fragen herzlich willkommen.
Freitag, 29. Januar 2016
Working Out Loud-Zertifizierung Tag 5 (von 5)
Working Out Loud-Zertifizierung Tag 4 (von 5)
Mittwoch, 27. Januar 2016
Working Out Loud-Zertifizierung Tag 3 (von 5)
Dienstag, 26. Januar 2016
Working Out Loud-Zertifizierung Tag 2 (von 5)
Montag, 25. Januar 2016
Working Out Loud-Zertifizierung Tag 1 (von 5)
Sonntag, 24. Januar 2016
FinTech-Inkubatoren in Frankfurt
• Accelerator Frankfurt – Ram Shoham: kein echter Inkubator, sondern (wie der Name schon sagt) ein Accelerator, bei dem in 3-4 Monaten intensive Arbeit ein MVP (Minimum viable product, siehe https://en.m.wikipedia.org/wiki/Minimum_viable_product ) entstehen soll.
• ComDirect Startup Garage – Mariusz Bodek
• DieZentrale – Jenny Krutzinna/ Lukas Koerdt
• FinTech Group AG – Roman Kessler
• Goethe Unibator – Sebastian Schäfer
• Gründermaschine – Max Voigt
• Main Incubator – Christian Hoppe
• Spotniq – Christopher Römer/ Peter Pawelski
• Startzero – Kim Körber
• Tishman Speyer – Wolfram Lehr: Immobilien (Messeturm etc.), bietet Büroetagen an.
Es gab beim Event eine sehr große Bandbreite: von Tishman Speyer, die (falls ich es richtig verstanden habe) praktisch leerstehenden Büroraum in der City anbieten, über CoWorking-Spaces wie Die Zentrale bis zu mehr oder weniger großen Accelerators (hochintensiv die ersten 3-4 Monate bis zum MVP) und Inkubators: Hilfe mit KnowHow, Consulting, Beziehungen (z. B. zu den Beratern, Compliance- und Legal-Abteilungen und Kunden von Commerzbank & ComDirect, aber auch zur Szene in Hamburg, Berlin, Tel Aviv und Hongkong), Beteiligungen (z. B. „4% der Anteile für Leistungen im Gegenwert von €35.000") und „Pizza-Money". Sehr spannend.
Ich habe über den Event auch auf unserer internen Collaboration Plattform berichtet, und bin daraufhin von Kollegen zu meiner Einschätzung der Frankfurter im Verhältnis zur Berliner FinTech-Szene befragt worden.
Zu Berlin kann ich wenig sagen.
Frankfurt hatte immerhin letztes Jahr einen 725 Millionen Euro Exit eines FinTechs: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/uebernahme-von-360t-deutsche-boerse-schluckt-devisenplattform-/12105128.html .
Und es gilt die auf der Bühne zitierte Regel: "Wer gründet FinTechs? Ex-Banker. Und es wird in Zukunft sehr viel mehr Ex-Banker in Frankfurt geben". Bin nicht sicher, wie die Ex-Banker-Situation in Berlin so ist.
Hier abschließend noch zwei allgemeine Studien von Ernst & Young (Danke an Tom Dapp für die Links!):
- das Startup-Barometer Deutschland http://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/EY-Start-up-Barometer-2015-August/$FILE/EY-Start-up-Barometer-2015.pdf
- Landscaping UK Fintech http://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/Landscaping_UK_Fintech/$FILE/EY-Landscaping-UK-Fintech.pdf
Freitag, 22. Januar 2016
2. German Working Out Loud Community Treffen
Letzte Jahr hatte ich zu uns nach Frankfurt eingeladen. Dieses Jahr hat netterweise Ragnar bei Microsoft in Bad Homburg auf meine Anregung hin gehostet. Vielen Dank dafür!
Wir waren ungefähr 20 Teilnehmer, die meisten vor Ort, andere waren per Skype eingewählt: Großunternehmen wie Microsoft, IBM, Bosch, Continental, T-Systems und Deutsche Bank, aber auch kleiner Beratungen wie Netmedia und selbstständige Berater.
Nach dem Empfang mit "Hugs & Kisses" hatten wir John Stepper, der das Buch "Working Out Loud" geschrieben hat, dabei: geplant als Video, aus technischen Gründen dann leider doch nur per Call.
Er hat über den State of WOL in 2016 gesprochen und unsere Fragen beantwortet. Anbei meine englischen Notizen:
- What is happening? Meditation, 2.500 years old, like Headspace
- A basic skill that everyone should have, intrinsic motivators, an universal practice
- Australian Tax Office, Adelaide: someone raised her hand, held a presentation, all 46 members attended a circle, plus 10 more after that: 120% rate
- Cooperative Extension, Cornell University NY: leverage the resources. Next: Conference in San Antonio, Texas Course next week to describe the trajectory / path and then institutionalize it to leverage and accelerate
- Define the purpose in a specific context.
- Making it easier in 2016: from an app over collecting feedback and data to the course
- What are the others practices in a Laloux' Redefining Organisations teal org?
- Tipp for the 1st circle: make it personal.
- Holidays: like pausing circles for 4 weeks
- Innovations: survey forms, translations, different forms of set up timings, ...
- Convincing a CEO:
1. doing small experiments (3-4 circles) and getting feedback / testimonials
2. case studies / benchmarks: who else is doing it?
- Two speeds:
1. advanced users of social media
2. corporate environment
- Shrink the change, do something that is less fearful -> email and personal meetings; more important: framing her goal in who could help me and what can I contribute
- Lean In circles: train the facilitators; instead make the circles more simple.
- Headspace App. Mild, medium, spicy variations
- All newbies, want to get in contact with the social world, need a safe and guided world into the digital world
- FrameWOL as "How to build your skill set for the digital world."
- How to learn leadership in a connected world? Recognition?
Nach dem Call mit John noch Diskussionen:
- Eigene Versionen bzw. deutschsprachige Übersetzungen der Circle Guides unter Creative Commons.
- Mit der Toolnutzung kommt das Mindset, und mit dem Mindset kommt die Toolnutzung.
- Facilitator / Subcommunitymanager-Ausbildung
- Systemunterstützung: sehr interessantes MVP von Jochen
- WOLcamp am Wochenende?
- Cebit? Republica?
Habe ich etwas vergessen?
Freitag, 15. Januar 2016
Call to Action und "What is in it for me"
Abhängig von der Wahl der Plattform und der Grundphilosophie der Einführung kann es verschiedene Freiheitsgrade geben. Wir wollten es dem Nutzer so einfach ("convenient") wie möglich machen, ohne dass wir selbst zum bürokratischen Engpass ("bottleneck") werden. Daher haben wir es von Anfang an jedem Mitglied der Plattform ermöglicht, selbst und ohne Genehmigungsverfahren sofort beliebig viele eigene Gruppen einzurichten, wobei jede Gruppe aus einer Webseite mit potentiellen Mitgliedern besteht. Auf unserer Plattform können sich die Seiten in Layout (Anzahl und Anordnung von Spalten und Zeilen) und Funktionalität ("Widgets") entweder am offiziellen Layout für Intranet-Seiten orientieren, oder es kann ein eigenständiges Layout gewählt werden, um sich bewusst von den bestehenden Seiten abzuheben.
Daher kommen immer wieder Kollegen auf mich zu, die Hilfe bei ihrem Layout haben wollen und wissen wollen, wie ihre Seite aussehen soll, um optimal zu wirken.
Meine Standardantwort ist: Stop! Bevor ich überhaupt an Layout und Funktionalität denke, sollte ich mir zwei fundamentale Fragen stellen: was ist die Handlungsaufforderung ("Call to Action")? Und was ist die Motivation für den Nutzer ("What is in it for me")?
Erst nachdem die zukünftigen Gruppenadministratoren sich diese beiden Fragen selbst beantwortet haben, kann ich an die Details von Layout und Funktionalität gehen.
Macau
1. Was ist die Handlungsaufforderung ("Call to Action")?
Die meisten Seiten, die ich bisher gesehen habe, sind zu komplex und nicht vom Benutzer her gedacht. Man möchte typischerweise eine Seite angelehnt an eine normale Intranet-Seite haben. Aber zusätzlich sollte noch das aktuelle Org-Chart abgebildet sein, plus Fotos vom Management, plus eine kleine Umfrage, und Nutzer sollen eigene Diskussionen starten, und eine eigene Tag-Cloud wäre auch noch toll. Man möchte dem eigenen Manager gefallen, plus selbst eigene, innovative Ideen einbringen. Dies führt zu Seiten mit wildem Layout und überkomplexem Design, mit dutzenden von Links und Funktionalitäten. Der normale Benutzer wird davon erschlagen und wendet sich schnell wieder ab.
Wenn ich als Nutzer zum allerersten Mal auf eine Seite komme, sollte für mich sofort klar ersichtlich sein, was ich tun soll. Was sind die ein, zwei oder drei Dinge, die der Ersteller der Seite von mir erwartet?
Es sollten keine 17 verschiedene Handlungsaufforderungen sein: dann bin ich schnell überfordert, und paralysiert von den vielen verschiedenen Optionen kann ich mich nicht entscheiden.
Die ein, zwei oder drei Handlungsaufforderungen sollten konkret sein: statt "Wir freuen uns auf Ihre Mitarbeit" eher "Klicken Sie hier, um uns Feedback zu geben!". Anstatt "Auf dieser Seite haben wir wertvolle Informationen zur Verfügung gestellt" lieber "Klicken Sie hier zum Finden!".
Idealerweise sollte diese Handlungsaufforderung dann auch nicht nur ein Link sein, sondern (nicht zuletzt auch wegen der iPad- und Touchscreen-Kompatibilität) eine große Schaltfläche oder ein Icon, das farblich hervorsticht. Beim ersten Mal auf der Seite sollte mir dies direkt ins Gesicht springen.
Hongkong
2. Was ist die Motivation für den Nutzer ("What is in it for me")?
Wenn ich als Nutzer nun weiß, was der Gestalter der Seite von mir erwartet, stellt sich mir die Frage: wieso?
Meine Zeit ist begrenzt, ich habe sowieso zu viel zu tun: wieso sollte ich zusätzlich auf diese Seite gehen?
Es gibt auf der Plattform noch zigtausend andere Seiten, und es gibt den Rest vom Intranet, plus das gesamte Internet: wieso sollte ich unbedingt meine Aufmerksamkeit auf diese spezielle Seite richten, wenn es doch so viele Alternativen gibt?
Es ist Freitag nachmittag, 17 Uhr, Sommer, die Sonne scheint: wieso sollte ich mir diese Seite antun, anstatt in mein wohlverdientes Wochenende zugehen?
Was ist meine Motivation? What is in it for me?
Die Motivation könnte sein, dass es auf der Seite exklusive Informationen gibt, die es nirgendwo anders gibt, und die für mich relevant sind.
Oder ich könnte über diese Seite Zugriff auf das gehobene Management haben, beispielsweise über eine Ask-Me-Anything-Session, bei der Manager meine Fragen individuell und zeitnah beantworten.
Falls ich Kultur- oder Sportevents sponsore, könnte ich über die Seite überzählige Freikarten verlosen, indem ich einen entsprechenden Event erstelle und die Karten an die ersten Nutzer, die sich anmelden, vergebe.
Diese Gruppe könnte der Ort sein, an dem ich als erstes Neuigkeiten, wie z. B. neue Teammitglieder, erfahre.
Was auch immer es ist: die Gruppenadministratoren kämpfen hier den harten Kampf um die Aufmerksamkeit der Nutzer. Daher sollten sie einen sehr guten Grund haben, wieso ich als Nutzer auf ihre Seite kommen soll.
Kennt Ihr weitere Antworten auf die Frage nach dem "What is in it for me"?